Abbildung: Die Gelterkinderin Leila Polsini (Zweite von links) gewann bei den Pfeiferinnen.
Frenkendorf | Leila Polsini gewinnt am Regionalen Preistrommeln und -pfeifen
144 Tambouren, Tambourinnen, Pfeifer und Pfeiferinnen standen am Wochenende in Frenkendorf im Einsatz. Es wurde hochstehende Kost geboten. Wobei man sich zwischen all den kniffligen Wettspielmärschen doch den einen oder anderen Traditionsmarsch mehr gewünscht hätte.
Wenn sich Nuggi-Clique Sissach, Wurlitzer-Clique Zunzgen, Halbmondclique Frenkendorf, Rotstab-Clique Liestal, Excalibur Lieschtel, Tambouren- und Pfeiferclique Bubendorf, Fasnachtzunft Ryburg und Tambourenverein Mümliswil-Ramiswil an ein und demselben Anlass zusammenfinden, dann wird mit viel Verve um Titel gewetteifert. Am regionalen Preistrommeln und -pfeifen im Saalbau des zentral gelegenen Restaurants Wilder Mann in Frenkendorf standen langjährige Koryphäen der Szene, aber auch vielversprechende Nachwuchsleute auf den Brettern, die die (Fasnachts-)Welt bedeuten. Eine achtköpfige Jury bewertete abwechselnd die einzelnen Auftritte in den verschiedenen Kategorien der Alten, Jungen,Gruppen und SoloDuo. Nach den Worten von OK-Mitglied Patrick Schaub waren diesmal etwas weniger Konkurrenten respektive Konkurrentinnen am Start als noch vor der Pandemie. Rund 20 Wettspielende hat man in den schwierigen Zeiten eingebüsst, aber die Hoffnung ist allenthalben gross, dass man die Lücken mit der Zeit wieder schliessen kann. Während bei den Tambouren und Tambourinnen erfreuliche Anmeldezahlen registriert werden konnten, bleiben die Pfeifer und Pfeiferinnen im Moment ein Sorgenkind. Derzeit beteiligten sich schlicht zu wenig Aktive in dieser Sparte. Es ist wichtig, dass in Zukunft wieder ver- mehrt junge Leute für die wunderbare Pfeiferkunst begeistert werden können.
Anspruchsvolle Kompositionen
Die Auftretenden durften aus zahlreichen Märschen und Wettspielnummern die Wahl für ihr Vortragsstück treffen. Oft wurden rhythmisch oder technisch anspruchsvolle Kompositionen präsentiert, die sich auf der Strasse kaum spielen lassen. «Das Niveau ist sehr hoch und steigt von Jahr zu Jahr auf neue Höhen», berichtete Patrick Schaub gegenüber der «Volksstimme». «Die Topshots versuchen jeweils noch etwas herauszuholen, um sich von der starken Konkurrenz abheben zu können», erläuterte er. Hohe Spannung herrschte im Saal bei den Auftritten der Stärksten ihrer Gilde. Das Publikum war jeweils bis zum finalen Applaus-Holdrio mucksmäuschenstill. Es erklangen sowohl in der Einzel- als auch in der Gruppenkonkurrenz knifflige Wettspielmärsche mit oft sehr ungeraden Rhythmen und feinst verästelter Melodieführung. Bei den Tambouren hörte man beispielsweise mit Manitou, Zic Zac, Möhlin Jet und Bleichügeli viele «moderne» Stücke, bei den Pfeifern lagen mit dem Seibi, Apollo, Balconia und Summervogel ebenfalls jüngere Kompositionen im Trend. Zwischendurch erklang ein Gorilla, ein Dudelsagg oder ein Pinocchio, aber ins- gesamt hätte man sich als Beobachter gerne noch den einen oder anderen Traditionsmarsch mehr gewünscht, wie beispielsweise Ueli, Celanese oder Pumperniggel beziehungsweise Whisky, Ryslaifer oder Rhywälle. Gespannt war man dann auf die Resultate dieses friedlichen Wettstreits. Die Tambourenkonkurrenz wurde von Stefan Freiermuth (Erwachsene, Fasnachtzunft Ryburg) und von Loris Schaub (Junge, Wurlitzer Zunzgen) gewonnen. In der Pfeiferkonkurrenz schwangen Leila Polsini (Erwachsene, die Gelterkinderin pfeift für Excalibur Lieschtel) und Yael Kym (Junge, Wurlitzer Zunzgen) obenaus.
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